Ausbildungskonzept
Allgemeinwissen und Praxis
Die Fachmittelschule (FMS) vermittelt Allgemeinwissen und Praxis. Diese doppelte Ausrichtung unterscheidet sie vom Gymnasium. Der Lehrplan unterscheidet allgemein bildende, berufsfeldbezogene und freie Fächer, wobei die Schülerinnen und Schüler je nach Interesse und Berufsperspektive eigene Bildungsschwerpunkte setzen können.
Im ersten Ausbildungsjahr erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Allgemeinbildung in den Bereichen Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Sport und in den musischen Fächern.
Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr konzentrieren sich die Studierenden neben den allgemein bildenden Fächern auf die berufsfeldbezogenen Fächer. Zur Auswahl stehen die beiden Berufsfelder Pädagogik und Gesundheit. Der berufsfeldbezogene Unterricht nimmt 25% der Unterrichtszeit in Anspruch. Die FMS wird mit einem schweizerisch anerkannten Fachmittelschulausweis abgeschlossen. Dieser berechtigt zum Studium an höheren Fachschulen. Im Anschluss an die Fachmittelschule besteht die Möglichkeit, eine Fachmaturität in den Berufsfeldern Pädagogik, Gesundheit oder Soziales zu erlangen, welche den Zugang zu Fachochschulen in den entsprechenden Bereichen ermöglicht.
Allgemein bildender Unterricht
Der allgemein bildende Unterricht an der FMS vertieft und erweitert die Grundlagen der Allgemeinbildung. Er trägt dem deutlich verstärkten Bedarf an Allgemeinbildung in allen anspruchsvolleren Berufsbildungen Rechnung.
In den Fremdsprachen verfolgen wir neben der Erweiterung der kommunikativen Fähigkeiten ein zweites Ziel: Die optimale Vorbereitung auf international anerkannte Sprachzertifikate.
Im ersten Ausbildungsjahr steht neben der Allgemeinbildung die Auseinandersetzung mit der Berufswelt im Vordergrund. Diese erfolgt im Fachunterricht. (Psychologie, Berufswahl), in der Klassenstunde, einer Sonderwoche mit den Themen Klassenfindung und Berufswahl und schliesslich im obligatorischen Orientierungspraktikum in der zweiten Hälfte des ersten Ausbildungsjahres.
Berufsfeldbezogener Unterricht
Der berufsfeldbezogene Unterricht an der FMS gibt Einblick in wichtige Aspekte der Berufssituation und der Berufswelt und schafft eine positive Grundeinstellung zur beruflichen Arbeit. Er fördert den bewussten Berufswahlentscheid auf Grund von Neigung und reflektierten Kriterien und vermittelt berufsspezifische Grundkenntnisse und wesentliche Haltungen im Hinblick auf ein bestimmtes Berufsfeld.
Das Berufsfeld Pädagogik wählen bevorzugt jene Studierenden, die einen Lehrberuf auf Vorschul- oder Primarstufe anstreben. Das Berufsfeld Gesundheit bereitet auf pflegerische und therapeutische Berufe vor. Die FMS eignet sich aber auch für Studierende, die einen Beruf im Sozialwesen (zum Beispiel Sozialpädagogik oder Diplompsychologie), in der Kunst oder in der Kommunikation (zum Beispiel Information und Dokumentation, Übersetzungen) anstreben.
Während im ersten Ausbildungsjahr der Unterricht zu 100% in den allgemein bildenden Fächern erfolgt, reduziert sich deren Anteil an der Unterrichtszeit im zweiten und dritten Jahr um rund 25%. Während 9 Lektionen findet dann der Unterricht in den berufsfeldbezogenen Fächern statt.
Praktikum und selbstständige Arbeit
Beide Arbeitsformen dienen insbesondere der Persönlichkeitsentwicklung und der Bestätigung der erworbenen Selbstständigkeit und Flexibilität in Arbeitshaltung und Arbeitstechnik.
Das Praktikum ist ein wichtiger und obligatorischer Bestandteil der Ausbildung an der Fachmittelschule. Es hat zum Ziel, die Selbst- und Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen, ihre Eigenverantwortung und ihr Selbstvertrauen zu fördern sowie ihnen einen wertvollen Einblick in die Arbeits- und Lebenswelt derjenigen Bereiche zu ermöglichen, die dem Angebot und der Zielsetzung der Fachmittelschulen entsprechen. Das Erlernen ausserschulischer Arbeitsformen und die persönliche Auseinandersetzung mit neuen Problemen, einem andersartigen sozialen Umfeld und praktischer Arbeit stellen eine wesentliche Bereicherung der schulischen Ausbildung dar. Ein ausserschulisches Praktikum kann zudem einen wichtigen Beitrag zur bewussten Berufswahl leisten.
Das Praktikum findet im zweiten Semester des ersten Ausbildungsjahres statt und dauert zwei bis vier Wochen. Es wird durch eine Lehrkraft der EMS begleitet. Das Praktikum bietet eine wichtige Hilfestellung im Hinblick auf die Wahl des Berufsfeldes.
Die selbstständige Arbeit (SA) ist ein obligatorischer Bestandteil der FMS-Ausbildung. In der SA ist ein bestimmtes Thema zu analysieren und zu vertiefen. Sie wird von einer FMS-Lehrperson betreut und bewertet. Mit der SA beweisen Absolventinnen und Absolventen, dass sie fähig sind, ein Problem selbstständig zu bearbeiten und das Ergebnis zu präsentieren. Die selbständige Arbeit wird vor der Abschlussprüfung abgeschlossen und evaluiert. Thema und Bewertung sind im FMS-Ausweis enthalten.
Sonderwochen
Jährlich finden an der Fachmittelschule der EMS drei Sonderwochen statt. Neben der Erweiterung fachlicher Kompetenzen steht bei den Sonderwochen insbesondere die Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz im Zentrum.